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MORPHIA: Ein Roboter für ältere Menschen (TU Ilmenau)

Die Anzahl der Menschen, die auf häusliche Pflege angewiesen sind, steigt kontinuierlich. In vielen Fällen übernehmen Angehörige und/oder ambulante Pflegekräfte die Betreuung. Außerhalb der Betreuungszeiten sind die älteren Menschen jedoch oft auf sich allein gestellt. Das Entwickeln eines technischen Assistenzsystems, das Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen unterstützt war das Ziel des Projekts „MORPHIA“ (Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk). Durchgeführt wurde das Projekt von der Technische Universität Ilmenau gemeinsam mit sechs Verbundpartnern von Februar 2020 bis Juli 2023.

Bis Ende des Projektzeitraums wurde ein Assistenzroboter entwickelt und getestet, der es Pflegebedürftigen ermöglicht, von zu Hause aus zu kommunizieren und sie in ihrem Alltag unterstützt. Der Roboter namens MORPHIA umfasst eine App auf einem Tablet auf einer mobilen Roboterplattform. Das heißt MORPHIA kann sich unter anderem durch die Wohnung einer älteren Person bewegen. Durch die App können Videotelefonate geführt oder gechattet werden. Bei einem eingehenden Anruf sucht MORPHIA die ältere Person sogar in deren Wohnung. So können ältere Menschen unkompliziert mit Bekannten und Familienmitgliedern in Kontakt bleiben und Pflegepersonen können sich leicht über deren Wohlergehen erkunden oder sie bei einer Tätigkeit über Telekommunikation unterstützen. MORPHIA kann auch ferngesteuert werden, so dass pflegende Personen im Notfall nach dem Rechten sehen können. Bei Bedarf kann der Roboter von der älteren Person auch per Rufknopf zu sich gerufen werden. MORPHIA bietet noch viele weitere Unterstützungsmöglichkeiten: Zum Beispiel kann der Roboter persönliche Dinge oder Essen in der Wohnung transportieren oder an die Medikamenteneinnahme erinnern.

Die Technologie hinter MORPHIA

Die Fähigkeiten des Roboters werden durch die Verwendung von verschiedenen Technologien wie Bilderkennung und 3D-Modellierung ermöglicht. So kann der Roboter Hindernisse erkennen und sich sicher durch die Umgebung bewegen. Die Software des Roboters ist in verschiedene Schichten unterteilt, die ihm erlauben, Informationen von den Sensoren zu verarbeiten, grundlegende Fähigkeiten wie die Erkennung von Personen auszuführen und komplexe Aufgaben wie das Folgen oder Suchen von Personen zu erledigen.

Ältere Menschen im Fokus

Der Roboter wurde in einem Langzeittest von 13 älteren Menschen in Wohnanlagen der Alten-, Jugend- und Sozialhilfe AWO Ilmenau ausprobiert. Dabei waren auch die Pflegepersonen und die Pflegeeinrichtungen dabei. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben darauf geachtet, dass der Roboter einfach zu bedienen ist, sowohl von den älteren Menschen selbst als auch von ihren Angehörigen.

Weitere Informationen

Auf der Website des Projekts finden Sie weitere Informationen zu MORPHIA.