Sie sind hier: Startseite » Aktuelles » Weiterbildung für rund 80 Engagierte gestartet

Weiterbildung für rund 80 Engagierte gestartet

Rund 80 Engagierte nahmen Mitte Mai am Online-Seminar „Was ist überhaupt Künstliche Intelligenz?“ teil. Mit dem Webinar startete die Weiterbildungsreihe des Projekts „KI für ein gutes Altern“ für ehrenamtliche Digitallotsen oder Technikbegleiterinnen aus Senioren-Internet-Initiativen, Mehrgenerationenhäusern oder Seniorenbüros, die ein KI-Lernort für ältere Menschen werden wollen.

KI: zwischen Risiken und Hoffnung?

Zum Einstieg gab es einen Rundblick über die verschiedenen Bilder und Vorstellungen, auf die wir in Filmen, Büchern,  Zeitungsartikeln oder bei der Internetrecherche zum Thema Künstliche Intelligenz immer wieder stoßen. Außerdem teilten die Teilnehmenden ihre ganz persönlichen Gedanken, die sie mit KI verbinden. Diese reichten von Romanen wie 1984 bis zu einem Artikel, der mit ChatGPT über den Hauberg im Siegerland, ein Berg in der Nähe eines angehenden KI-Lernortes, erstellt wurde. Es war die Rede von Überforderung, Überwachung und Risiken, aber auch von der Hoffnung auf Unterstützung im Alltag und auf das Erhalten der Selbständigkeit durch KI-Systeme. Die insgesamt sechs Lerngruppen befassten sich im Anschluss damit, was es mit Begriffen wie Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen nun wirklich auf sich hat. Aufgelockert wurde das Webinar durch spielerische Anwendungen, mit denen KI direkt auf dem Bildschirm ausprobiert wurde. 

KI-Systeme im Alltag

Weiter ging es mit Beispielen, wo wir im Alltag auf KI-Systeme stoßen. Allein beim täglichen Blick aufs Smartphone ist das der Fall, z.B. bei der Bedienung per Sprachassistenz, beim Entsperren des Handys durch Bilderkennung oder bei der Optimierung des Akkus. Hilfreich im Alltag können Navigationssysteme oder Übersetzungsanwendungen sein und beim nächsten Frühlingsspaziergang können Apps dabei helfen, Pflanzen oder Vogelgezwitscher zu bestimmen. Auch im Internet stoßen wir immer wieder auf KI-Systeme, dazu gehören zum Beispiel die Empfehlungssysteme von Streaming-Diensten oder Online-Shops. Große Sorgen lösen vor allem Deepfakes aus, die immer einfacher erstellt und verbreitet werden können. Vor allem hier wünschen sich die Engagierten der KI-Lernorten noch mehr Informationen.

Fragen über Fragen

Die Fragen, zu denen sich die Engagierten neue Lernangebote wünschen, sind vielfältig, zum Beispiel:

  • Was steckt hinter dem Begriff Neuronale Netzwerke?
  • Wie kann KI Menschen mit Seheinschränkungen unterstützen?
  • Kann KI die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Bildungsangeboten verbessern?
  • Können Smart Watches dabei helfen, frühzeitig Krankheiten zu erkennen?
  • Gibt es Systeme, die Menschen mit Demenz unterstützen?
  • Welche Vor- und Nachteile haben KI-basierte Sturzerkennungssysteme?
  • Wie kann man ChatGPT sicher nutzen?
  • Was passiert mit meinen Daten?
  • Wie überwinden wir Berührungsängste und Hemmschwellen digitaler Einsteigerinnen und Einsteiger vor ungewohnten Technologien?
  • Wie gewinnen wir neue Engagierte, die sich zutrauen, anderen einen Einstieg ins Themenfeld Künstliche Intelligenz zu geben?

Aber auch: einfach mal Ausprobieren

Im weiteren Verlauf des Projekts „KI für ein gutes Altern“ werden wir auf diese und viele weitere Fragen eingehen – im Austausch mit Expertinnen und Experten, aber auch durch ganz praktisches Ausprobieren von KI-basierten Anwendungen und smarten Geräten. In den nächsten Wochen erhalten die KI-Lernorte unter anderem smarte Lautsprecher, Smart Watches oder Haushaltsroboter, die die engagierten Technikbegleiterinnen und -begleiter auf Alltagstauglichkeit und Bedienungsfreundlichkeit für Ältere testen. Die technische Ausstattung dient zugleich als Gesprächseinstieg ins Thema Künstliche Intelligenz. So können die Engagierten älteren Menschen Sprachassistenten vorführen oder gemeinsam KI-basierte Anwendungen ausprobieren. Anhand der sogenannten smarten Geräten kann außerdem die Frage diskutiert werden: Dienen die Begriffe „smart“ bzw. „intelligent“ hier nur als Werbekniff oder basiert ein Gerät tatsächlich auf einem (einfachen) KI-System? Darüber lässt sich im Einzelfall trefflich diskutieren und akribisch recherchieren. Auch solche Diskussionen schärfen den Blick auf unsere Frage: Was ist eigentlich KI?