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VR-Theater im MGH Gneisenaustraße

VR-Theater für ältere Menschen im MGH Gneisenaustraße

Virtuelle Realität (VR), Theater und ältere Menschen: Wie passt das zusammen? Ziemlich gut! So lautet das Fazit des Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße in Berlin, das beim Projekt „DISCoVeR Theatre – Digitale Inklusion von Senioren für kreatives Altern durch Virtual Reality Theatre“ mitgemacht hat.

Biografiearbeit über die Bedeutung von Händen

Zunächst überlegten sich mehrere ältere Menschen aus der Kreuzberger Nachbarschaft gemeinsam mit Theaterpädagoginnen, worüber sie Geschichten erzählen wollen. Die Wahl fiel unter anderem auf das Thema Hände. In insgesamt sechs Treffen erinnerten sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen an die verschiedenen Bedeutungen, die Hände für sie in ihrem bisherigen Leben gehabt hatten und erstellen einen Zeitstrahl mit wichtigen Punkten in ihren Lebensverläufen.

Bemerkenswert dabei war, dass sich gegenseitig helfen, solidarisch sein und sich unterstützen bei fast allen als wichtige Aspekte in der Biografiearbeit vorkamen.

VR kommt ins Spiel

Das Erzählen der individuellen Geschichten wurde mit Smartphone aufgezeichnet. Im nächsten Schritt kam VR, also virtuelle Realität, ins Spiel: Die kreativen Kreuzbergerinnen und Kreuzberger erstellen mit einer Software Avatare, die die Geschichtenerzählerinnen und -erzähler in der virtuellen Umgebung, einem gemütlichen Lagerfeuer, repräsentieren. Besonders die älteren Menschen waren begeistert, sich mit dem für sie neuen Thema virtuelle Realität künstlerisch auseinanderzusetzen.

Virtuelles Lagerfeuer

Beim Abschlusstreffen konnten sich die Gäste mit VR-Brillen ausgestattet mit ans virtuelle Lagerfeuer setzen und den Geschichten über Hände lauschen. Außerdem gab es die Gelegenheit, sich über Virtuelle Realität und – das MGH Gneisenaustraße ist Lernort des Projekts „KI für ein gutes Altern“ – Künstliche Intelligenz austauschen. Ganz nebenbei wurden dabei Ängste und Vorbehalte gegenüber digitalen Technologien abgebaut.

Qualifizierungsangebot für Kulturschaffende

Das mittlerweile abgeschlossene Projekt wurde über EU-Mittel gefördert und in Belgien, Niederlande, Türkei, Slowenien und Deutschland umgesetzt. Erwachsene Akteure in Kulturorganisationen wurden qualifiziert, ältere Menschen in ihre Angebote einzubinden. Außerdem sollte ein innovatives Modell für Kunstschaffende entwickelt werden, um das Engagement und die Teilhabe Älterer in kreativen und kulturellen Projekten, bei denen Technologien wie Virtual Reality eingesetzt werden, zu fördern. Ein ausführliches Handbuch zum VR-Theater bietet Tipps, wie ähnliche VR-Angebote umgesetzt werden können.

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