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Rückblick auf den 23. BAGSO-Wirtschaftsdialog am 20. September in Bonn

Nutzerfreundliche Zugänge und Lebenswelten schaffen! Rund um dieses Thema drehten sich die Vorträge, Gespräche und Diskussionen des 23. Wirtschaftsdialogs der BAGSO. Den Auftakt machte Ministerialdirigent Michael Heyn, Leiter Grundsatz, Internationales, Datenschutz und Informationsfreiheit des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) mit seinem Vortrag „Digitalisierung im Gesundheitswesen: Datenschutz stärkt Nutzung“. Es folgte eine Diskussion zur Frage, wie wir in Sachen digitale Gesundheitskompetenz auf Erfolgskurs kommen, unter anderem mit der BAGSO-Vorsitzenden Dr. Regina Görner. Nach der Mittagspause tauschten sich die Teilnehmenden in vier Foren über digitalen Kompetenzen, Finanzen in Krisenzeiten, Vernetzung in Dorf und Stadt sowie patientenzentrierte Gesundheitsvorsorge aus. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion war „KI für ein gutes Altern“ auf der Bühne vertreten und es wurde fleißig mit Expertinnen und Experten aus der Pharmaindustrie, dem ZDF und der Deutschen Telekom über das Thema KI für ein gutes Altern diskutiert. Gemeinsam wurde ein positiver Blick in die Zukunft geworfen, aber auch auf die Herausforderungen hingewiesen. Alle waren sich einig, dass besonders ältere Menschen von der Digitalisierung und dem Einsatz von KI profitieren können. Es wurden unter anderem mehr Lernangebote und eine engere Zusammenarbeit zwischen Seniorenorganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft gefordert. Wir sind schon gespannt aufs nächste Mal!

Auf der Website der BAGSO Service finden Sie die Dokumentation des 23. BAGSO-Wirtschaftsdialogs:

Auszug aus der Dokumentation zur Podiumsdiskussion „KI für ein gutes Altern“:

Christina Claussen, Director Patient Advocacy, Pfizer Deutschland

„Wir hören von Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen immer, wie schwer es für sie ist, sich in unserem Gesundheitssystem zurecht zu finden und schnell die Informationen zu bekommen, die sie brauchen. Ähnlich geht es auch den Ärzten und Pflegefachkräften. Sie stehen vor der großen Herausforderung, immer die neuesten medizinischen Entwicklungen im Blick zu haben.
Als forschendes pharmazeutisches Unternehmen wissen wir, wie wichtig es ist, jederzeit einen Zugang zum aktuellen Stand der Forschung zu haben. Wir bei Pfizer setzen uns dafür ein, den Zugang zu diesem Wissen mit Hilfe sog. Künstlicher Intelligenz zu verbessern. KI ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, die menschliche Intelligenz (ausgedrückt in medizinischen Leitlinien) schneller und breiter für alle zugänglich zu machen.“

Nicola Foltys, Leiterin Abteilung Barrierefreiheit, ZDF:

„Das ZDF für ALLE soll für jeden Menschen zugänglich sein. Wir setzen u.a. auf KI, die uns dabei unterstützt, die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzenden zu erfüllen, zum Beispiel durch Empfehlungssysteme in der Mediathek. Hierbei arbeiten wir mit größtmöglicher Transparenz und öffentlichrechtlichen Werten. KI hilft uns außerdem bei mehr Barrierefreiheit fürs Programm, also Untertitelung oder Audiodeskription. Im Programm finden sich regelmäßig Formate, die sich mit dem Thema KI befassen, so dass sich jeder fundiert und verständlich über diese neue Technologie informieren
kann.“

Anisa Idris, VP Market Access & Health Policy Ada Health, Vorstandsmitglied Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V.:

„Bei Ada Health setzen wir KI ein, um das umfangreiche medizinische Wissen im Alltag zugänglich zu machen. So dient unsere App Ada zur Bewertung von Krankheitsanzeichen. Zudem bieten wir auch mit Charlie, eine digitale Hilfe
zum aktuellen Fachwissen bzgl. COVID-19 Krankheitsrisiko, Symptomen und Handlungsempfehlungen, ein technologisch einfaches Produkt für Menschen im Alltag an. Digitale Technologien und insbesondere KI können nicht nur dazu beitragen Menschen im Alter Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, sondern auch das Altern an sich bestmöglich zu erleben.“

Zitat Dr. Wolfgang Kubink, Beauftragter für Verbandsfragen, Deutsche Telekom:

„Künstliche Intelligenz (KI) ist in ihren Möglichkeiten fast unbegrenzt. Besonderes Potential steckt in der Lebenserleichterungen gerade für ältere Menschen. Zugleich gibt es Herausforderungen, wie z.B. einen notwendigen
Rechtsrahmen. Die Deutsche Telekom hat schon 2018 als eines der ersten global agierenden Unternehmen KI Leitlinien entwickelt (seit Februar 2023 gibt es auch einen Handlungsrahmen zu ChatGPT). KI ist ein zentraler „Enabler“ (ein sogenannter Möglichmacher), wenn wir uns zugleich des notwendigen (ethischen) Handlungsrahmen bewusst sind.
Ohne verantwortlichem Einsatz von KI sind keine neuen Handlungsmöglichkeiten und Lebenschancen gerade auch für Ältere möglich.“

Sabine Wolf, Projektleiterin KI für ein gutes Altern, BAGSO:

„Mit unserem Projekt „Künstliche Intelligenz für ein gutes Altern“ sorgen wir dafür, dass sich ältere Menschen aktiv in aktuelle Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen von ChatGPT, Mustererkennung oder selbstlernende Algorithmen einbringen können. Wir machen auf die Chancen von KI im Alltag neugierig, indem wir zum Beispiel gemeinsam Sprachassistenten oder Staubsaugerroboter ausprobieren und schauen uns an, wo KI-Systeme für ältere Menschen eingesetzt werden, sei es in der Gesundheitsvorsorge, beim Wohnen in den eigenen vier Wänden oder im
Bereich der Mobilität. Außerdem widmen wir uns gemeinsam mit Seniorenorganisationen ethischen Fragestellungen rund um Künstliche Intelligenz und möchten dazu beitragen, dass ältere Menschen in Forschung und Entwicklung von KI-Systemen stärker wahrgenommen und berücksichtigt werden.“