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Mit Technik länger zu Hause wohnen – Ergebnisse zum Projekt KI@Home veröffentlicht

Kann künstliche Intelligenz dazu beitragen, die Sicherheit und Gesundheit älterer Menschen in ihrem Zuhause zu verbessern? Dieser Frage ging das Projekt „KI@Home“ nach, das in mehreren Bundesländern durchgeführt und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass eine intensive Begleitung der Nutzerinnen und Nutzer erforderlich ist, damit eine Akzeptanz der Technologie erreicht wird.

Im Zentrum des Projekts KI@Home stand das Ziel, Künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen, um die Sicherheit und Gesundheit älterer Menschen in ihrem Zuhause zu verbessern. Das Vorhaben entwickelte auf der Basis Künstlicher Intelligenz in Verbindung mit alltagsunterstützenden Assistenzlösungen ein selbstlernendes System, um sich anbahnende gesundheitliche Krisen frühzeitig erkennen zu können. Das System wurde gemeinsam mit Praxispartnern aus Pflege und Gesundheitsversorgung mit älteren Menschen aus den Regionen Berlin, Brandenburg und Bayern erprobt, die in einer eigenen Wohnung leben. Damit sollten wichtige Erkenntnisse für den möglichen Einsatz künstlicher Intelligenz für das altersgerechte Wohnen der Zukunft gewonnen werden.

Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) hat zu Beginn des Projekts herausgearbeitet, welche gesundheitlichen und sozialen Merkmale der älteren Menschen von der KI erfasst werden mussten, um eine Prognose der gesundheitlichen Entwicklung abgeben zu können und geeignete Einschlusskriterien für die Teilnehmerinnen und Teilnehmen zu formulieren. „Die am Projekt teilnehmenden älteren Menschen mussten einerseits geistig und körperlich in der Lage sein, in dem Projekt aktiv mitzuwirken, sie sollten aber gleichzeitig gesundheitliche Risiken mitbringen, an denen die KI trainiert werden konnte. Das war ein Spagat!“, so die Projektleiterin am iso-Institut, Dr. Sabine Kirchen-Peters. Die wissenschaftliche Auswertung in der Umsetzungsphase bezog sich insbesondere auf die Frage, unter welchen Bedingungen ältere Menschen die technischen Anwendungen in ihrer eigenen Häuslichkeit akzeptieren und für sich als nützlich begreifen.

Der nun vorliegende Bericht fasst diese Ergebnisse zusammen und enthält Ergebnisse und Empfehlungen, die Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Forschungsinstitutionen von Nutzen sein können. So hat sich z. B. gezeigt, dass der Einsatz technischer Systeme bei älteren Menschen nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern nur in Verbindung mit einer Interaktionsperspektive. Die Ansprache älterer Interessenten sollte durch eine Vertrauensperson bei den Dienstleistern möglichst mit visualisierten Elementen wie Kurzfilmen oder Demonstrationen von Testsystemen erfolgen, um die technischen Funktionen zu veranschaulichen. In der Folge sollte im Rahmen der Dienstleistung ein ständiger Austausch über Bedienungserfolge und -probleme stattfinden und die älteren Menschen bei Bedarf in der Handhabung jeweils zeitnah unterstützt werden.

Den Bericht kann beim iso-Institut (kontakt@iso-institut.de) bezogen werden und steht zum Download zur Verfügung (PDF).

Quelle: Pressemitteilung Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. vom 8. März 2024