Sprachassistenten speichern Sprachbefehle, Smart-TVs erfassen Daten über das Fernsehverhalten, Staubsaugerroboter legen digitale Karten der Wohnung an und Smart Watches messen die Herzfrequenz: Die Geräte, die im Pilotprojekt „Digital souverän mit KI“ und mittlerweile im Projekt „KI für ein gutes Altern“ bei derzeit 42 lokalen Partnerorganisationen und der BAGSO getestet werden, sammeln und analysieren zahlreiche Daten.
Ohne Datenverarbeitung keine KI
Daran führt auch kein Weg vorbei, denn viele KI-Verfahren beruhen darauf, dass sie große Datenmengen verarbeiten bzw. mit vielen Daten trainiert werden. Bei der Analyse der Daten werden zum Beispiel Regelmäßigkeiten, Wiederholungen und Ähnlichkeiten – also Muster – erkannt. Ohne ein genügend große Datenmasse würde das gar nicht funktionieren. Durch das Auswerten und Abgleichen zum Beispiel von Gesundheitsdaten können dann Hinweise für einen gesünderen Alltag gegeben werden und die Smart Watch zum Beispiel „zu mehr Bewegung drängeln“, wie es bei einer ersten Rückmeldung eines Smart-Watch-Testers lautete. Auf Basis unserer Vorlieben und Gewohnheiten sind zum Beispiel Filmtipps für den nächsten Fernsehabend möglich.
Unabdingbar: Datenkompetenz
Datenschützer mahnen zurecht zur Vorsicht: So können zum Beispiel über Geräte, die man ständig bei sich trägt, Bewegungsprofile über die Nutzerinnen und Nutzer angelegt werden. Gewiefte Einbrecher können Geräte hacken und sich z.B. über Videokameras Einblicke in die Privatsphäre verschaffen. Häufig haben die Hersteller zwar Einstellungsmöglichkeiten angelegt, mit denen sich persönliche Daten schützen lassen. Allerdings ist vielen – insbesondere Menschen, die noch nicht viele Erfahrungen in der digitalen Welt gesammelt haben – gar nicht bewusst, dass und wie diese Einstellungen vorgenommen werden können. Wichtig sind daher Angebote, die die eigene Datenkompetenz erweitern. So heißt es in der im Januar 2021 veröffentlichten „Data-Literacy-Charta“: „Wenn Daten Entscheidungsprozesse unterstützen sollen, braucht es kompetente Antworten auf vier grundlegende Fragen:
- Was will ich mit Daten machen?
Daten und Datenanalysen sind kein Selbstzweck, sondern dienen einer konkreten Anwendung in der realen Welt. - Was kann ich mit Daten machen?
Datenquellen und deren Qualität sowie der Stand der technischen und methodischen Entwicklungen eröffnen Möglichkeiten und setzen Grenzen. - Was darf ich mit Daten machen?
Alle gesetzlichen Regeln der Datennutzung (zum Beispiel Datenschutz, Urheberrechte und Lizenzfragen) müssen immer mitbedacht werden. - Was soll ich mit Daten machen?
Weil Daten eine wertvolle Ressource darstellen, leitet sich daraus ein normativer Anspruch ab, sie zum Wohl von Individuen und Gesellschaft zu nutzen.“
Angebote für mehr Datenkompetenz
Wir haben einige empfehlenswerte Angebote zusammengestellt, die dabei helfen, diese Fragen zu beantworten und sich selbst, Engagierte und ältere Menschen fit für den Umgang mit den eigenen Daten zu machen. Auch in der Fortbildung “KI im Alltag älterer Menschen” für ehrenamliche Internethelferinnen – und helfer wird ein Schwerpunkt zum Thema Datenkompetenz gesetzt. Konkrete Tipps zum Datenschutz bei Sprachassistenten haben wir bereits im Beitrag „Sprachassistenten“ auf unserer Website gesammelt.
Zum Einstieg
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Smart Surfer – Ein Blick in die Zukunft des Internets
Die Broschüre bietet sehr verständliche und lesenswerte Abschnitte rund um das Thema Daten bei smarten Geräten, inklusive übersichtlicher Grafik zu personenbezogenen Daten.
Hier geht’s zur Broschüre „Ein Blick in die Zukunft des Internets“
Deutscher Volkshochschulverband: App Stadt | Land | Datenfluss
Ziel der App ist es, die digitale Datenwelt spielend zu begreifen. Zur App gibt es begleitende Veranstaltungen und Materialen für Multiplikatoren (Glossar, Spielbogen zum Audrucken, Präsentation).
Hier geht’s zur App Stadt | Land | Datenfluss
Hier geht’s zum Glossar zur App Stadt | Land | Datenfluss
KI-Campus: Online-Kurs Stadt | Land | Datenfluss
Der Kurs basiert auf der App Stadt | Land | Datenfluss und bietet eine stärkere inhaltliche Vertiefung, insbesondere zu den Bereichen Gesundheit, Arbeit und Mobilität.
Hier geht’s zum Kurs Stadt | Land | Datenfluss
BSI: Künstliche Intelligenz sicher nutzen
Die kleine Broschüre des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik enthält kurze Erläuterungen, wie KI-Systeme funktionieren und elf Handlungsempfehlungen für eine möglichst sichere Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Alltag.
Weitere Informationen, Bestellung und kostenloser Download
Weitere Informationen
Digital-Kompass: Materialien zu Sicherheit und Recht im Netz
In der Materialsammlung des Digital-Kompass gibt es eine eigene Kategorie mit Anleitungen, Tipps und mehr zu “Sicherheit und Recht im Netz”.
Hier geht’s zum Digital-Kompass
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): #einfachaBSIchern
Das BSI hat seine Angebote für Verbraucherinnen und Verbraucher für die Informationskampagne #einfachaBSIsichern neu aufbereitet und ergänzt. Sicherheitstipps gibt’s unter anderem allgemein zu Künstlicher Intelligenz, zu Smart-TVs, Gesundheit, Fitness-Trackern und Sprachassistenten.
Hier geht’s zur BSI-Kampagne #einfachaBSIichern
Deutschland sicher im Netz / BSI: Cyberfibel
Die Cyberfibel gibt Orientierung dabei, sich selbstbestimmt und sicher durch die digitale Welt zu bewegen.
Hier geht’s zur Cyberfibel
Deutschland sicher im Netz: SiBa-App
Das Sicherheitsbarometer informiert über Spam-Wellen, Viren, kritische Sicherheitslücken und andere Bedrohungen der digitalen Sicherheit. Die App stellt erste Handlungsempfehlungen und Sicherheitstipps bereit.
Hier geht’s zur SiBa-App
Mozilla: *Datenschutz nicht inbegriffen
Die Mozilla Foundation bietet einen Einkaufsleitfaden für digitale Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, und gibt Einschätzungen zum Thema Datenschutz. Das Angebot ist weitgehend in englischer Sprache, bei der Übersetzung hilft zum Beispiel der KI-basierte Online-Übersetzer DeepL).
Hier geht’s zum Mozilla-Einkaufsleitfaden
iRights e.V. ANNA – Das vernetzte Leben
Das Angebot von iRights e.V. befasst sich mit der Frage, welche Rolle intelligente technologische Systeme bereits heute in unserem Alltag spielen. Zu Themenbereichen wie “Vernetztes Wohnen” und “Kalkulierte Gesundheit” gibt’s auch Informationen zum Thema Datenverwendung.
Hier geht’s zu ANNA – Das vernetzte Leben
Hintergrundinformationen
Datenethikkommission: Gutachten der Datenethikkommission
Die Datenethikkommission erarbeitete im Auftrag der Bundesregierung ethische Leitlinien und rechtliche Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Daten, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz.
Hier geht’s zum Gutachten der Datenethikkommission (PDF)
Hier geht’s zur Kurzfassung des Gutachtens der Datenethikkommission (PDF)
Datenstrategie der Bundesregierung
Mit dieser Strategie und rund 240 Maßnahmen will die Bundesregierung innovative und verantwortungsvolle Datenbereitstellung und Datennutzung erhöhen.
Hier geht’s zur Datenstrategie der Bundesregierung